Valery Stojanow
DIE NOTIFIKATIONEN „NIŠĀN" UND „SEBEB-I TAḤRĪR" IN
DEN OSMANISCHEN SULTANSURKUNDEN
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In dem Beitrag werden die Entwicklung, die Struktur und die typischeren Spielarten
zweier am häufigsten gebrauchter Einleitungsformeln in den osmanischen Herrscherurkunden
betrachtet. Als Untersuchungsmaterial dienten die Angaben, die in den wichtigsten
Monographien über die osmanische Diplomatik (die Arbeiten von F. Kraelitz, L.
Fekete, A. Zajączkowski - J. Reychman, M. Guboglu, B. Nedkov und M. T. Gökbilgin)
wie auch in einigen dokumentarischen und anderen Publikationen von F. Babinger,
I. H. Uzuncarsılı, N. Beldiceanu, J. Matuz, P. Wittek, Zd. Veselä, V. L. Menage,
E. Grozdanova, V. Boskov u. a. fixiert sind.
Es sind die gemeinsamen Merkmale und die Ähnlichkeit in der gesamten Aulteilung
der einzelnen Strukturelemente bei den Formeln „nišān" und „sebeb-i taḥrīr"
vermerkt. Ebenso werden die Gleichartigkeit und der wahrscheinliche gemeinsame
Ursprung dieser beiden wichtigsten Einleitungen hervogehoben. Die Aufmerksamkeit
wird ferner auf eine der seltener anzutreffenden Notifikationen gelenkt, die
mit dem Wort „mazmūn" beginnt. Es wird außerdem der Gebrauch von „sebeb-i
taḥrīr" als Einleitungsformel bei einigen „nicht-sultanischen" Schriftakten
(z.B. bei Dokumenten vom Typ „buyuruldï", „hügget" usw.) verforlgt
und seine weiteren Varianten untersucht.
Die Studie will die chronologische Entwicklung der Einleitungsformeln feststellen
und ein Bild von ihren verschiedenen Varianten geben. Die gesamte Entwicklung
der Notifikationen „nišān" „sebeb-i tahrtr" und „sebeb-i taḥrīr"
ist mit der Differenzierung der verschiedenen Arten von Herrscherakten im'14.
und Anfang des 15. Jh. und mit der allgemeinen Evolution des Einleitungsprotokölls
bei den Sultansurkunden verbunden. In diesem Sinne wird die Vermutung aussgesprochen,
daß die Dokumente, die später als „nāme", „hūkm" („fermān") und
„berāt" bekannt sind, ihren Ursprung in ein und demselben'vereinfachten
Urtyp haben, was sich auch in ihrem diplomatischen Formular widerspiegelte.