Darinka Karadzova
DIE ORNAMENTIK IN DEN HANDSCHRIFTEN AUS DEM BÜCHERTUM ZENTRUM VON KOTEL — 18.
JH.
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In dem Beitrag werden die typologisierenden Besonderheiten der Ornamentik in den
Schriftdenkmälern aus Kotel einer Untersuchung unterzogen. In ihnen herrscht,
wie festgestellt wird, der für den Balkan typische ornamentelle Stil vor, ergänzt
durch einige teratologische und neubyzantinische Reminiszenzen. Die unmittelbare,
organische Verbindung mit dem illustrierten Text in einigen Handschriften ist
ein Zeugnis dafür, daß der Kodex in dieser späten, abschließenden Periode in der
Entwicklung der handgeschriebenen Bücher durch und durch traditionsgemäß aufgefaßt
und gestaltet wurde. Das ist nur zu natürlich, wenn man die Nähe zwischen den
Handschriften von Kotel und den Schriftdenkmälern aus dem Sredna-Gora-Gebiet bedenkt.
Es wird auf die wesentlichsten Merkmale hingewiesen, die die Ornamentik von Kotel
von dieser aus der Zeit des Jochs unterscheidet und den Handschriftenschmuck aus
Kotel durch folgende Momente charakterisiert: Übernahme von Elementen aus dem
Kunsthandwerk (Holzschnitzerei, Metallplastik u. a.) und aus der Volkskunst (Stickerei,
Schnitzarbeiten der Schäfer, handgewebte Stoffe usw.). Die spezifischen Merkmale
des Ornamentenschmucks bestätigen die Existenz einer gesonderten kaligraphischen
Schule in Kotel, die wesentliche paläographische (chronologisierende und vor allem
lokalisierende) Bedeutung hat.