Cvete Lazova, Iris von Bredow
THEORETISCHE UND TECHNISCHE PROBLEME BEI VERÖFFENTLICHUNG VON QUELLEN ÜBER DIE
GESCHICHTE THRAKIENS UND DER THRAKER IM SPÄTEN ALTERTUM
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In diesem Beitrag werden die Traditionen bei der Auswahl und Veröffentlichung
von griechischen und lateinischen Quellen über die Geschichte unserer Gebiete
wie auch die monographischen Studien über einzelne Autoren verfolgt. Die in der
Reihe „Quellen der bulgarischen Geschichte" erschienenen Materialien werden
einer Beurteilung unterzogen, wobei auf einige Mängel bei ihrer Auswahl verwiesen
wird. Auf Grund der chronologischen Breite des Quellenmaterials konnte die kirchliche
Richtung in der Historiographie nicht in vollem Umfang einbezogen werden, es fehlen
auch Quellen dokumentarischen Charakters wie Akte von Konzilen, es fehlt agiographische
Literatur, Literatur publizistischer Natur.
Die Veröffentlichung dieser Reihe von Quellen stellt eine bedeutende Etappe in
der Entwicklung unserer Quellenkunde dar. Die erarbeitete Methode bildet die Grundlage
für die weitere Arbeit mit den antiken Quellen und für die Entwicklung der thrakischen
Quellenkunde.
Die Einteilung der Quellenangaben nach dem chronologischen, thematischen und dem
Sprachprinzip bietet große Möglichkeiten für die Erfassung eines weiten Kreises
von Quellenangaben. Es werden die Probleme angeführt, die bei der Anwendung der
einzelnen Prinzipien auftauchen.
In dem Beitrag wird der Nachdruck auf die textologische und historische Analyse
des Quellenmaterials gelegt. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf die grundlegenden
Prinzipien der textologischen Analyse als Teil der quellenkundlichen Forschungen
gelenkt. Da die historische Wissenschaft jene ist, die die Methodik der Quellenforschung
theoretisch durchdenkt, werden Probleme angeschnitten, die mit der Aussonderung
historischer Fakten aus dem Quellenmaterial verbunden sind. So werden die Ergebnisse
der textologischen und geschichtswissenschaftlichen Analyse der Texte in die Einleitungen
zu den einzelnen Quellengruppen wie auch in den Kommentar aufgenommen.
Ein derartiges Vorgehen bei der Veröffentlichung der Quellen über die späte Antike
wird die Methoden zur Umwandlung eines antiken Textes über die Thraker in eine
Quelle geschichtswissenschaftlicher Information vervollkommnen.