Mariana Dimitrova

ZUR KODIKOLOGISCH-PALÄOGRAPHISCHEN PROBLE MAT1K DER MITTELBULGARISCHEN HANDSCHRIFTEN
(Handschrift Q.p. 1.56 — Staatliche Öffentliche Saltykow-Stchedrin-Bibliothek)

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Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist eines der interessanten und wertvollen mittelbulgarischen Schriftdenkmäler, die zum ältesten Typ der bis zu unseren Tagen erhaltenen Homiliensammlungen gehören. Die Sammlung ist seit langer Zeit vom Interesse für die Mediävistik sowohl dem Inhalt als auch der Auswahl der Reden nach. Zweifelsohne galt die Bevorzugung des Verfassers den originellen slawischen Belehrungen. All das gab Anlaß zu einer umfassenderen und gründlichen Untersuchung des Kodexes zwecks einer genauen Datierung.
Es ist die Art und Weise der Entdeckung wie auch die archäographische Untersuchung des Schriftdenkmals beschrieben, das auch als „Jagicev Zlatoust" nach dem Namen seines Entdeckers Vatroslav Jagic bekannt ist. Die gründliche kodikologische und paläographische Analyse der Handschrift umfaßt die wichtigsten Datierungselemente: Einband, Pergament, Hefte und ihre Komplettierung und das Liniieren. Die analytische Beschreibung des Kodexes endet mit einer allgemeinen Charakteristik der vorherrschenden Handschrift und der Atribute der acht weiteren Abschreiber, die an seiner Herstellung teilgenommen haben. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch dem Ornament als wichtigem Datierungsfaktor bei der paläographischen Analyse der Handschriften.
Alle Datierungsangaben, die die kodikologische Analyse, die Analyse der Schrift und der Ausschmückung ergeben haben, bestätigen und ergänzen sich gegenseitig. Sie berechtigen eine Datierung der Handschrift zu Beginn oder in den ersten Jahrzehnten des 14. Jh. und räumen ihr den ihr gebührenden Platz in der mittelbulgarischen Handschriftentradition ein.