Jordan Zaimov
PROBLEM DER ONOMASTIK
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Im Ergebnis der Untersuchungen uber die bulgarische Onomastik wurden gewisse
Erscheinungen festgestellt, uber die wir in den geschichtlichen Quellen keine
oder nur widersprichsvolle und undeutliche Angaben finden. Die Formen, in denen
die bulgaruschen Slawen die von ihnen vorgefundenen antiken Namen der Balkangebiete
ubernommen haben, ermoglichen uns, genau zu bestimmen, wann die beiden ethnischen
Gruppen in Verbindung miteinander gekommen sind. So kommt man zu der Schlußfolgerung,
daß die Daker zur Zeit der Ansiedlung der bulgarischen Slawen auf der Balkanhalbinsel
die Gebiete zwischen den Karpaten und der Donau, d.h. das Gebiet, das in den
byzantinischen Quellen Sklavinien (nach den Namen der bulgarischen Slawen cAOobeHe
) genannt wird, und die thrakische Bevolkerung die Gebiete sudlich der Donau
bewohnt haben.
Mit Hilfe der Mikrotoponymie wurden viele geographische Namen anhand historischer
Quellen (so z. B. npiiMim/p in dem Gebiet von Breznica) und einige Schriftdenkmaler
(Das Dobrejsa - Evangeliar aus dem 13. Jahrhundert ist in dem spater verschwundenen
Mirkovo in der Nahe von Cavdar im Sredna-Gora-Gebirge enstanden) lokalisiert
wie auch der Ort mehrerer historischer Ereignisse bestimmt (Die Zlatica-Schlacht
fand 1443 im Sredna-Gora-Gebirge sudlich von Zlatica statt). Dabei wurde auch
festgestellt, daß die bulgarische Bevolkerung im Oberlaufgebiet des Bregalnica-Flusses
wahrscheinlich wahrend der byzantinischen Fremdherrschaft in den bulgarischen
Gebieten nach der Umgebung von Sredna Gora umgesiedelt liat.
Aus der Tatsache, daß die Metathese der Liquidlaute (der Ubergang der slawischen
Gruppen mopm/mepm in mpam/mpbm) zu Beginn des 9. Jahrhunderts im Bulgarischen
vor sich gegangen ist, schließt man, daß sich die bulgarischen Slawen zwischen
dem 6. und dem 9. Jh. im Mittel- und Sudgriechenalnd angesiedelt haben, da diese
Metathese in den bulgarischen geographischen Namen der bereits erwahnten Gebiete
nicht durchgefuhrt worden ist.
Die alten bulgarischen geographischen Namen in verschiedenen Teilen der Stara
Planina zeugen davon, daß sich die bulgarischen Slawen ungefahr bis Ende des
10. Jh. c^oetne genannt haben (so werden sie auch von den altbulgarischen Schriftstellern,
z.B. Cernorizec Hrabar, Konstantin Preslawski, u.a. genannt). Das bestatigen
auch die historischen Quellen. Die Nationalitatsbezeichnung 6'SAzapu (Bulgaren)
ruhrt von den Protobulgaren her, die das zweite ethnische Element in dem 681
gegrundeten bulgarischen Staat waren.
Der Vergleich der bulgarischen geographischen und Personennamen in der Periode
nach dem 7. Jh. bis auf die Gegenwart mit dem Namenreichtum der anderen slawischen
Sprachen ermoglicht uns, die genauen Formen der bulgarischen Namen festzustellen.
So ist EHpaeoma - Hpaeoma, MCIACI-Mitp - MaAOMup, Uazacm - Vaeocm, Meau, - Hern,
EymeMi - EumoAH, FJiaeuHUHa - rJiaenuna, Jloeuiii - JJoeeu, CecniAae - (B)cecA(ie,
rpanuaHa (in der Umgebung von Drama) - 1'pmaH, Uenima - Venuno, CMii^eu, - CMUAW
usw.