Sheljasko Stojanov
DIE FAKTENKENNTNISSE IN DER STRUKTUR DER GESCHICHTSFORSCHUNG
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Im Prozess der gegenstandsbezogenen historischen Forschungsarbeit sind die historischen
Fakten unentbehrlich. Auf den verschiedenen Forschungsstufen wird ihnen unterschiedliche
Bedeutung zugewiesen. Gegenstand einer Analyse in der vorliegenden Arbeit ist
vor allem die Stellung der Fakten in der empirischen und theoretischen Stufe der
historischen Erkenntnis.
Der äußerst vermittelte Charakter der historischen Erkenntnis ist einer ihrer
spezifischen Wesenszüge. Um an das Forschungsobjekt heranzukommen, bedient sich
der Geschichtswissenschaftler verschiedener an Charakter und Inhalt historischen
Quellen, was zu der Notwendigkeit einer entsprechenden Rekonstruierung dieses
Objekts führt. Erst nach diesem Pflichtgang wird zur Untersuchung der historischen
Ereignisse und Prozesse mittels Methoden, Formen und Prinzipien der empirischen
und theoretischen Stufe übergegangen.
Auf der empirischen Stufe erweist sich die Verwertung der Faktenkenn-nisse als
unbegrenzt. Hierbei schafft man eine faktografische Grundlage, worauf entsprechende
theoretische Verallgemeinerungen und Schlussfolgerungen über die erforschte historische
Wirklichkeit gezogen werden können und werden. Auf der theoretischen Stufe der
historischen Erkenntnis sieht es anders aus. Bei der theoretischen Voranalyse
der betreffenden Erscheinungen kann eine unbegrenzte Zahl an Fakten verwertet
werden. Im Prozess der theoretischen Darlegung ist jedoch diese Anzahl zu beschränken.
Indern die dialektischen Wechselwirkungen der beiden Stufen der historischen Erkenntnis
beachtet werden, erreicht man die wissenschaftliche Durchdringung von Wesen und
Inhalt des von der Menschheit zurückgelegten Weges.