Elena Kozewa
ZUR FRAGE DER PALÄOGRAPHISCHEN BESONDERHEITEN DER KYRILLISCHEN MANUSKRIPTEN VOM 10. BIS 14. JAHRHUNDERT
Zusammenfassung Close | Съдържание | Содержание | Inhalt | Content
Der slawische Schriftennachlass vom 10. bis 13. Jh. birgt in sich heute noch eine
Reihe grundwichtiger theoretischen und praktischen Fragen, die mit der Entstehung,
Verbreitung und inneren Entwicklung beider slawischen Alphabeten verbunden sind
sowie Fragen, die konkrete Datierung und Lokalisierung betreffen.
Im Artikel wird die klassische Auffassung über die Formierung der kyrillischen
Schrift vom byzantischen Unzialebrief vertreten und zugleich werden konkrete Fälle
von «Nachahmung» und «Einfluss» der byzantischer Vorbilder präzisiert. Behandelt
sind auch die Positionen, d. h. die Stellen im Text, wo diese Fälle am beständigsten
sind und eine datierende Bedeutung haben. Die Titel wie Überschriften, große und
kleine Anfangsbuchstaben und die den Text gliedernden Buchstaben fungieren hier
als «amtliches Schreiben».
Aufgrund einiger byzantinischen und sklavischen Texte (Abschriften des Psalters)
wird auf die Möglichkeit einer Nachforschung der Ähnlichkeiten (Wechselwirkung)
und der Verschiedenheiten in der byzantinischen und kyrillischen handschriftlichen
Tradition hingewiesen. Es sind einige dauerhaften Einflüsse angegeben, die ein
weiteres Abgrenzungsmerkmal zwischen der beiden Literaturpraxen sind. Anhand monographischer
und Katalogesbeschreibungen von Manuskripten wird auf die Niotwendigkeit einer
allgemeinen Forschung orientiert, die Regeln für die Anfer-tigung des sklavischen
handgeschriebenen Buches wie Bearbeitung des. Pergaments, Abmessungen der Formate,
Linieren, Schriftutensilien, Tinten und Farbstoffe und diese für die Seitenkomposition
des Textes. klassifizieren. Von den letzteren sind einige Formate und deren Linieren
sowie die Seitenkomposition illustriert worden. Aufgrund des Psalte-textes ist
auch der Begriff «graphische Redaktion» einer Erörterung un-terzogen.