Anna Roschkovska

DIE GLYPTIK DER BULGARISCHEN WIEDERGEBURT ALS QUELLE FUR HISTORISCHE INFORMATION

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In den 18. und 19. Jahrhunderten wurde in den bulgarischen Siedlungen eine Uberzahl von Gemmen verbreitet, die in den heimischen Kunstwerkstatten angefertigt waren. Sie wurden sowie als Schmuck als auch als private Siegel fur Handwerker und Kaufmanner, Lehrer. Geistliche und Kampfer fur geistige und politische Freiheit gedacht. Diese Gemmen sind Kunsigegenstande, die jahrhundertelang den Geschmack an einer eigentumlichen Kunstart sowie den ganzen Entwicklungsweg dieser Kunstart in unserem Land und damit die Erinnerung an historische Geschicke und Ereignisse, an beruhmte Personlichkeiten aufbewahrt hatten. Aus ihrem Ausagewert fließt Information uber das Eindringen der großen Kultur des Alten Ostens auf die Balkanhalbinsel, uber die Zeit der griechischen Kolonialisierung und des romischen politisch-kulturellen Einflusses auf Thrakien. Die Glyptik wahrt die Chronik der nachfolgenden ereignisreichen Jahrhunderte, der Grundung und Festigung des bulgarischen Staates, der Beziehungen zu Syzanz und anderen Nah-und Fernlandern, der Hauptstadt Tarnovo als wichtiger Mittelpunkt des kulturellen Lebens des Landes.
Die Glyptik der Wiedergeburtszeit ist eine heimische Kunsterscheinung. Sie entsteht auf der Balksnhalbinsel zu einer Zeit, als alle Balkanlander in den Grenzen des Osmanischen Reiches lagen. Sie tragt in sich die Traditionem vergangener Jahrhunderte, widerspiegelt jedoch die Kompliziertheit einer neuen Zeit, die mit dem Europas Einfluss auf das Osmanische Reich und der heranreifenden nationalen Befreiungsbewegung der unterjochten Balkanlander verbunden ist. Diese Kunstart ist Trager der kleinsten Grafik und Plastik in dem Kunsterbe unserer Gebiete. Auf diesen Kunstwerken erschienen am fruhesten die Kunstgestalten als Symbole des aufgewachten Nationalstolzes, als Zeichen des. Kampfes, als Geheimschrift der bulgarischen nationalen Wiedergeburt.